Mittwoch, 21. März 2018

Reisen, mit Baby vollkommen anders oder etwa nicht? (I/II)



Eine Woche Urlaub vergeht viel zu schnell. Nach sieben Tagen mit jeder Menge winterlichen Aktivitäten im Gebiet um Ramsau am Dachstein haben wir nicht nur viel erlebt und viel Zeit miteinander verbracht. Es war auch ein Urlaub inklusive Entspannung und Allem was dazu gehört. Von meinen 36 Stunden Bettruhe einmal abgesehen ein nicht ganz typischer Winterurlaub ;-) Glücklicherweise war ich der einzige, der vorübergehend lahmgelegt war. Der kleine Mitreisende blieb Gott sei Dank verschont.


Die Wahl von Unterkunft und Reiseziel


Unser Reiseziel Ramsau liegt südöstlich von Salzburg und ist gut zu erreichen über die A10 (Österreich). Prinzipiell ist unser Kleiner offensichtlich nicht wählerisch was seine Übernachtungsmöglichkeit angeht. Hauptsache Mama ist da und nach Möglichkeit nicht mit einer übermäßig langen Autofahrt verbunden.

Etwas südlich in der Siedlung Vorberg findet man das Hotel Kobaldhof. Das erste Bio Golfhotel Österreichs versinkt im Winter zwar unter einer dicken Schneedecke, macht aber nichts. Neben Liften bietet die Region zahlreiche Loipen (220 Kilometer), Wanderwege und ein Ganzjahresskigebiet, den Dachsteingletscher.

Wir wollten in unserer Tagesplanung möglichst unabhängig sein und ggf. auf unvorhergesehenes Verhalten des kleinen Touristen reagieren zu können. Mit einem Baby weiß man schließlich nie was der Tag bringt und im Urlaub ist das sicher nicht anders. Daher haben wir uns nicht in ein klassisches Hotelzimmer eingemietet sondern eine der Ferienwohnungen gebucht. Das ist zu fünft vielleicht auch etwas günstiger. Ausgestattet mit zwei Schlafzimmern, einer Wohn- und Essküche sowie Bad und WC fast wie zuhause. Im Hauptgebäude waren die Angebote wie für alle Gäste ganz normal nutzbar. Sauna, Pool, Restaurant etc.

Egal ob Wanderungen, Skiwanderungen, Langlauf (sowohl klassisch als auch skating) oder Abfahrt, die größte Tourismusgemeinde der Steiermark hat viel zu bieten. Aber auch wenn es nicht so sportlich sein muss, kann man sich mit Pferdekutschen durch das verschneite Tal kutschieren lassen und einen Kaiserschmarrn in den Zahlreichen Hütten verköstigen. Als Impressionen habe ich einmal die Flickr Seite vom hiesigen Tourismusverband sowie eine Wabcam der Region herausgesucht (s. oben). 

Urlaub mit Baby - die Tagesgestaltung


Dank der Anwesenheit einer Einheit Großeltern hatten wir auch mehrere Stunden „Urlaub“ vom Adventure-Baby. In der Zeit konnten wir nicht nur kleine Skitouren unternehmen, nein wir konnten auch im Hotelpool nach dem Sport entspannen. Einmal Massagetermin für die Mama war ebenso drin. 

Da Emil teilweise auch mal nur 2 Stunden bis zur nächsten Mahlzeit aushält haben wir mit unserer „Tiefkühlbox“ auch gefrorenen Milch für den Kleinen mitgebracht. So war es möglich auch mal „längere“ Ausflüge zu überbrücken. 

Meistens sind aber Mama und Oma mit dem kleinen Aktivurlauber und seinem Schneemobil auf den sehr gut präparierten „Wanderwegen“ neben den Loipen unterwegs gewesen. Teilweise war der Schnee auch so gut durchgefroren, dass man die Loipen auch schadfrei betreten konnte. Also keine Sorge, als begeisterte Wintersportler wissen wir um das Ärgernis von Fußgängern auf der Loipe. Also haben wir dies vermieden wenn man die Loipe nicht zerstörungsfrei betreten hätte können. 

Emils Opa und ich haben die Chance dann genutzt um auch mal längere Läufe von +20km zu absolvieren. Natürlich immer so, dass man sich zwischendurch mit den anderen dreien an einer Hütte auf ein Getränk oder einen Snack treffen konnte.

Way back home

Am Ende unserer Reise stand natürlich wieder die Rückfahrt an. Warum hat eigentlich noch niemand Teleportation, Beamen oder stabile Wurmlöcher mit definiertem Ein- und Austrittspunkt erfunden? Mit etwas Übung geht das Packen zwar schneller, unsere Rückfahrt dauerte trotzdem länger. Stau bei München sei Dank (Wo sonst?).

Wir haben uns entschieden den Stau zu umfahren. So blieb das Auto in Bewegung und der Zeitverlust betrug nur circa 30 Minuten anstelle von über einer Stunde. Die Geduld war dann bei unseren kleinen Hoteltester trotzdem ausgereizt. Er hat es uns aber schnell wieder vergeben. :-) 


Fazit


Reisen mit Baby ist machbar und macht Spaß. Für uns war es keine zu große Umstellung, weil wir ohnehin keinen Urlaub im schicken All-Inklusive Wellneshotel mit dauernden Entspannungbehandlungen machen sondern tagsüber etwas erleben wollen. So etwas geht nunmal auch mit Knirps. 

Wichtig ist ein gewisser Grad an Entspanntheit. Streng durchorganisierte Tagespläne erzeugen nur unnötigen Stress und sind mit Kind ohnehin nur schwerlich einzuhalten. Wenn man den Urlaub ruhig angeht, dann sind auch Minimitreisende entspannte Reisebegleiter.


Tipps zu Aktivitäten in und um Ramsau im Winter



  • Vorberg liegt sehr zentral im Loipennetz
  • die beiden schwarzen Routen links und rechts sind in Teilen nur klassisch befahrbar
  • die Route 17 (schwarz) führt z.B. zu einer schönen Hütte namens Sonnenalm
  • die Route 11 (schwarz) auf der rechten Seite führt an einem urigen, mit allerlei pilziger Deko zum „Fliegenpilz“
  • von Vorberg lässt sich der Hinweg prima über das Tal und der Rückweg über die Sonnnloipe bewerkstelligen 

  • Filzbekleidung ist weich und warm und kann sogar modisch aussehen wie die Firma Lodenwalker in Ramsau   beweist. Einen Einblick gibt es hier
  • In Schladming gibt es im Prinzip nicht viel zu sehen. Wir haben dort hauptsächlich getankt und eingekauft. Ein kleiner Bummel durch die Innenstadt schadet allerdings auch nicht. Neben der Talstation der Seilbahn für alle Abfahrtbegeisterten kann man noch einen Blick auf das 1884 als Jagdschloss erbaute Rathaus werfen. In Schladming wird darüber hinaus noch Bier gebraut. Da ich das erst im Nachgang erfahren habe, habe ich damit leider keine Erfahrungen gemacht. Vielleicht ein anderes mal. Bars und Kneipen fehlen natürlich auch nicht.



P.S.:


Eine Bitte noch an alle Skineulinge. Auch wenn ihr eure Ski ausleiht, so schnallt sie doch bitte ab wenn ihr eine Straße queren müsst. Selbst wenn eine leichte Schneeschicht auf der Straße liegt. Die raue Oberfläche des Belages und der Split sind Gift für die glatte Unterseite der Ski. Selbst „vorsichtiges“ darüber gehen ohne zu gleiten hilft nichts. Auch Leihski sollte man nicht aus Faulheit leichtfertig zerstören. Wenn man eigene Ski hat und das sieht, blutet einem die Seele. Danke! 





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